Nachhaltigkeit ist für Einzelhändler zu einer geschäftlichen Notwendigkeit geworden. Fast die Hälfte der führenden Einzelhändler (49 %) gibt in einer neuen Studie von Vanson Bourne im Auftrag von Blue Yonder an, dass Nachhaltigkeit für ihre KPIs und ihre öffentliche Wahrnehmung von großer Bedeutung ist. Dennoch bleibt der Weg zu einer sinnvollen Umweltwirkung frustrierend unklar.
Die Herausforderung besteht nicht darin, dass es an Engagement mangelt. Einzelhändler sehen sich einem zunehmenden Druck von Verbrauchern, Regulierungsbehörden und Investoren ausgesetzt, ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Das Problem besteht darin, die Verpflichtung in die Tat umzusetzen. Herkömmliche Lieferkettenansätze erzeugen blinde Flecken, die es nahezu unmöglich machen, Fortschritte zu messen, Lieferanten effektiv einzubinden oder Änderungen umzusetzen, die im gesamten Netzwerk funktionieren.
Die Lösung liegt in der Einführung eines vernetzten End-to-End-Lieferkettenansatzes, der Daten und Handelspartner über das gesamte Ökosystem hinweg verbindet.
Die Nachhaltigkeitslücke, die Einzelhändler nicht allein schließen können
Einzelhändler stoßen bei der Verfolgung ihrer Nachhaltigkeitsziele auf vier entscheidende Hindernisse:
1. 30 % der Einzelhändler leiden unter technologischen und infrastrukturellen Einschränkungen
Legacy-Systeme wurden nicht dafür konzipiert, Umweltkennzahlen zu verfolgen oder Nachhaltigkeitsinitiativen zwischen mehreren Partnern zu koordinieren. Ohne die richtige technologische Grundlage ist selbst die grundlegende Berechnung der CO2-Emissionen sehr manuell und basiert auf Vermutungen.
2. 31 % der Einzelhändler sind von eingeschränkten Daten- und Messmöglichkeiten betroffen
Sie können nicht verbessern, was Sie nicht messen können. Einzelhändlern fehlen die Instrumente, um ihren CO2-Fußabdruck genau zu ermitteln, insbesondere wenn die Scope-3-Emissionen – die von Lieferanten und Partnern verursachten – den größten Teil ihrer Umweltauswirkungen ausmachen und ihnen die Transparenz über die Geschäfte ihrer Handelspartner fehlt.
3. 32 % der Einzelhändler sind von Herausforderungen bei der Lieferanteneinbindung betroffen
Nachhaltigkeit erfordert die Koordination aller Lieferanten und Handelspartner, die jeweils über unterschiedliche Fähigkeiten, Prioritäten und Systeme verfügen. Es erweist sich als äußerst schwierig, diese unterschiedlichen Partner auf Umweltziele auszurichten, wenn sie nicht an andere Geschäftskennzahlen wie Kostensenkung gebunden werden können.
4. Die betriebliche und logistische Komplexität steigt bei 32 % der Einzelhändler
Jede Umweltinitiative – von nachhaltiger Verpackung bis hin zu ethischer Beschaffung – bringt neue Variablen mit sich, die etablierte Prozesse stören, die Produktion verzögern oder die Kosten erhöhen können.
Diese Herausforderungen verschärfen sich, wenn Einzelhändler isoliert agieren und die Nachhaltigkeitsteams von Beschaffung, Logistik und Betrieb getrennt sind. Das Ergebnis? Gut gemeinte Initiativen, die keine nennenswerte Wirkung erzielen oder, schlimmer noch, an anderer Stelle im Lieferkettennetzwerk unbeabsichtigte Folgen haben.